Ein Beitrag aus dem Online-Magazin „Versicherungsbote.de“ vom 14.06.2023
Female Finance ist ein wichtiges Schlagwort, denn Frauen brauchen zum einen für ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit individuelles passendes Vermögensmanagement und haben zum anderen häufig andere Ansprüche an die Geldanlage als männliche Anleger. Dabei können auch Growth-Werte für Frauen spannend sein, wenn diese Strategie vernünftig abgesichert wird, sagt Tilmann Speck, Anlageexperte des auf Künstliche Intelligenz konzentrierten Aktienfonds „AI Leaders“.
Frauen sind ein wichtiger Faktor in der Weltwirtschaft. Sie sind Unternehmerinnen und Führungskräfte, sehr gut ausgebildet und nicht selten auch vermögend. Auf der anderen Seite sind Frauen, so zeigen Studien immer wieder, stärker von finanziellen Fehlentscheidungen und fehlendem Wissen betroffen als Männer. Dazu kommt, dass Männer – vielleicht auch aus den gerade genannten Gründen – die aktiveren Anleger sind. Wie eine Umfrage des Deutschen Aktieninstituts vergangenes Jahr ergab, legen bei einem Nettoeinkommen von 3000 bis 4000 Euro pro Monat 39 Prozent der Männer, aber nur 30 Prozent der Frauen Geld an der Börse. Unter den 14- bis 29-Jährigen haben 14 Prozent der Männer Aktien, Aktienfonds oder ETFs im Depot, und nur sechs Prozent der Frauen.
Tillmann Speck, AI Leaders
Tilmann Speck ist Anlageexperte und Mitglied des Expertenteams des auf Künstliche Intelligenz konzentrierten Aktienfonds „AI Leaders“.
Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen problematisch
Künstliche Intelligenz ist der große Game Changer in Wirtschaft und Gesellschaft
Das erhöht die Notwendigkeit, das eigene Geld gewinnbringend wirklich anzulegen. Dabei stehen vor allem wachstumsorientierte Technologieinvestments im Fokus. Diese waren in den vergangenen zehn Jahren der Renditebringer schlechthin, und die Unterbrechung der Wachstumsgeschichte in diesem Segment seit Herbst/Winter 2021 wird voraussichtlich nur eine Unterbrechung bleiben, aber keinen Abbruch darstellen. Denn es sind bereits wieder positive Tendenzen für diese Growth-Werte zu erkennen. Und die Zukunft ist ohnehin glänzend, weil die Digitalisierung immer weiter voranschreitet und die weitere wirtschaftliche Entwicklung maßgeblich von Künstlicher Intelligenz, Robotik, Automatisierung und Co. abhängt.
Besonders die Künstliche Intelligenz steht dabei für Anleger im Fokus. Künstliche Intelligenz ist der große Game Changer in Wirtschaft und Gesellschaft. Geschäftsmodelle und ganze Branchen werden sich durch die Künstliche Intelligenz verändern, und ohne die kontinuierliche Weiterentwicklung dieser Systeme können künftig die gigantischen Datenmengen gar nicht mehr organisiert und genutzt werden. So wird der weltweite Softwaremarkt für Künstliche Intelligenz in den kommenden Jahren voraussichtlich schnell wachsen und bis 2025 rund 126 Milliarden US-Dollar erreichen. Der gesamte KI-Markt umfasst eine breite Palette von Anwendungen wie die Verarbeitung natürlicher Sprache, die Automatisierung von Roboterprozessen und maschinelles Lernen. Bis 2030 erwarten Experten für die Künstliche Intelligenz einen Wertschöpfungsbeitrag zum weltweiten Bruttosozialprodukt in Höhe von 1,2 Prozent pro Jahr. Das sind 13 Billionen US-Dollar und doppelt so viel wie bei den Dampfmaschinen der ersten industriellen Revolution und der allgemeinen Informations- und Kommunikationstechnologie.